Strahlenschutz
Die Auswirkungen der Tschernobyl-Reaktorkatastrophe im April 1986 und die Katastrophe in Fukushima 2011 haben uns deutlich vor Augen geführt, wie schnell radioaktive Gefahren auftreten, Staatsgrenzen überschreiten und weite Teile Europas bzw. der ganzen Welt bedrohen können.
Obwohl die Österreicher*innen Kernkraft mehrheitlich ablehnen, gibt es rund 40 Kernkraftwerke in Österreichs Nachbarstaaten. Sie werden ihren Betrieb in nächster Zeit nicht einstellen. Konkrete Schutzmaßnahmen sind also sicher kein Fehler.
Der Grundsatz lautet:
„Wissen ist Schutz!“ - Nur wenn Sie sich im Vorhinein informieren und Wissen aneignen, können Sie sich im Ernstfall schützen!
Mehr als 99,9 % der Radioaktivität eines Kernkraftwerks ist in den Brennelementen enthalten. Wenn es zu keiner Beeinträchtigung der Hülle dieser Brennelemente kommt, können auch keine radioaktiven Stoffe austreten. Nur wenn diese Hülle beschädigt wird und die dabei freigesetzte Aktivität nicht durch weitere Barrieren zurückgehalten wird, kommt es zu einer schwerwiegenden Verunreinigung (Kontamination) der Umwelt mit radioaktiven Stoffen.
Radioaktive Stoffe können über tausende Kilometer vertragen werden.
Kaliumjodid Tabletten - Ein wichtiger Schutz vor radioaktivem Jod
Radioaktives Jod kann bei einem AKW Unfall einen erheblichen Beitrag zur Strahlendosis liefern. Dies führt vor allem zu einer Strahlenbelastung der Schilddrüse, wobei Kinder stärker gefährdet sind als Erwachsene. Durch die zeitgerechte Einnahme von Kaliumjodidtabletten bei einer großräumigen Verstrahlung kann die Aufnahme von radioaktivem Jod in die Schilddrüse verhindert werden und damit ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion der Strahlenbelastung erfolgen.
Kaliumjodidtabletten sind keine universell wirksamen "Strahlenschutztabletten". Sie schützen bei zeitgerechter Einnahme nur die Schilddrüse vor radioaktivem Jod, das durch Atmung oder Nahrung in den Körper gelangt. Sie schützen nicht gegen andere radioaktive Substanzen und nicht gegen Strahlung, die von außen auf den Körper einwirkt. Aber gerade die Schilddrüse kann durch radioaktives Jod eine hohe Dosis abbekommen und bedarf daher eines besonderen Schutzes. Zusätzlich erforderliche Schutzmaßnahmen (z.B. vorübergehender Aufenthalt in geschlossenen Räumen, Nahrungsmittelkontrolle) werden dadurch keineswegs überflüssig!
WICHTIG!!!!
Kaliumjodidtabletten dürfen NUR auf ausdrückliche Anordnung der Gesundheitsbehörde eingenommen werden. Eine vorsorgliche Einnahme ist SINNLOS und eventuell sogar SCHÄDLICH!
Weitere Informationen finden Sie in unseren Ratgebern und Broschüren unter den Downloads!